Optimierung mit Hands-on-Mentalität
Hinter dem Kürzel KVP steckt der Kontinuierliche Verbesserungsprozess, ein Grundbaustein des Qualitätsmanagements (QM). Das liegt auf der Hand, denn konstant hohe Qualität von Produkten oder Dienstleistungen lässt sich nur realisieren, wenn schrittweise und effiziente Optimierung tagtäglich im gesamten Betrieb gelebt wird.
Das klingt nach einem hochgesteckten – und zugegebenermaßen etwas abstrakten – Ziel. Dabei lässt sich fortlaufende Verbesserung mit den richtigen KVP-Methoden und KVP-Tools praktisch und pragmatisch in effektive Handlungen ummünzen.
Was sind KVP-Methoden?
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess benötigt Methoden und Werkzeuge, um in die Praxis übersetzt zu werden. KVP-Methoden sind Management-Tools, die unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße eingesetzt werden können. Eine KVP-Methode systematisiert Lösungsansätze, um den KVP wirkungsvoll am Laufen zu halten.
Im Überblick: KVP als ganzheitliches System verstehen
Hinter KVP-Methoden steht mehr als die gut gemeinte Idee, immer besser werden zu wollen. Sie können sich KVP-Prinzipien, wie Kaizen, Lean Management sowie Prozessorientierung, als grundlegende betriebswirtschaftliche Wertesysteme vorstellen.
Die Schwerpunkte sind bei den Business-Philosophien jeweils anders gelagert, aber der Wille zur Optimierung bei Einsparung von Ressourcen ist der gemeinsame Nenner.
KVP-Methoden weisen den Weg in Richtung strukturierter, systematischer Umsetzung der KVP-Prinzipien. Hands-on-Mentalität braucht es im nächsten Schritt für die KVP-Tools, die ihren Beitrag zur praktischen Umsetzung von KVP-Methoden leisten.
Welche KVP-Methoden gibt es?
Es gibt eine große Auswahl an KVP-Methoden, die teils für sich stehen, teils aufeinander aufbauen und grundsätzlich auch in Kombination anwendbar sind. Die wichtigsten Beispiele für KVP-Methoden sind: PDCA- und DMAIC-Zyklus, 8D-Report, CAPA-Prozess und QFD-Methode.
Der Klassiker: PDCA-Zyklus als runde Sache
Die vier Buchstaben stehen hier für Plan, Do, Check, Act, und die zyklische Form lässt auf einen andauernden Kreislauf schließen. Der PDCA-Zyklus verlangt demnach Planung, dann Handlung, Überprüfung und Nachjustieren. Nach einem Durchlauf schließt sich nahtlos der nächste an.
Die Weiterentwicklung: Der DMAIC-Zyklus baut auf
Der DMAIC-Zyklus baut grundsätzlich auf dem PDCA-Kreislauf auf, wird dabei allerdings spezifischer und setzt auf Analyse und Statistik:
- D / „Define“ steht für die Festlegung von Zielen und Zuständigkeiten
- M / „Measure“ für messbare Kenngrößen
- A / „Analyze“ für die Erforschung von Fehlerquellen
- I / „Improve“ für Lösungsimplementierung
- C / „Control“ für Ergebniskontrolle sowie die Standardisierung bewährter Lösungsansätze
Mehr als 3D: 8D-Report nimmt sich Feedback zu Herzen
Der 8D-Report ist ein Dokument, das die acht Disziplinen bzw. Prozessschritte einer Reklamationsbehandlung enthält. Noch wichtiger als die individuelle Reklamation ist hierbei die Überwindung des zugrundeliegenden Problems. Die acht Prozessschritte sollen zeitnah im 8D-Report verschriftlicht und dokumentiert werden; er ist also Methode und Medium in einem.
Verbessern & vorbeugen: CAPA-Prozess lässt aus Fehlern lernen
Ein weiteres Buchstabenkürzel, das in diesem Fall für „Corrective and Preventive Action“ steht. Sie ahnen es bereits: Beim CAPA-Prozess geht es um die Korrektur und die Vorbeugung von Fehlern. In beiden Fällen muss u. a. die Ursache für (eventuelle) Fehler analysiert und die ergriffenen Maßnahmen müssen auf ihre Wirksamkeit hin geprüft werden.
König Kunde: QFD-Methode orientiert sich am Kundenwunsch
„Quality Function Deployment“, so der volle Name der QFD-Methode, stellt den Kunden und seine Wünsche in den Mittelpunkt. Es geht darum, Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, herzustellen und zu verkaufen, die möglichst genau den Kundenwünschen entsprechen. Letztere müssen dafür sorgfältig analysiert und in Handlungen übertragen werden.
Welche KVP-Methode ist die richtige?
Obige KVP-Methoden geben Ihnen Werkzeuge an die Hand, um Qualität zu erreichen und konstant sicherzustellen. Die Wahl der jeweiligen KVP-Methode hängt von der Komplexität des Problems, der Größe und den Ressourcen des Unternehmens und dem angestrebten Ziel ab. Welche Methoden sich eignen, ist demnach nicht pauschal zu beantworten.
Folgende Kriterien geben Ihnen Orientierung:
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Unabhängig davon, welche der KVP-Methoden Sie wählen, sollten Sie von vornherein auf die Unterstützung durch eine geeignete Software setzen. Unsere Lösung QM-Pilot unterstützt z. B. den PDCA-Zyklus, den CAPA-Prozess sowie den 8D-Report und somit verschiedene KVP-Methoden in einem Tool.
Was sind KVP-Tools?
Während sich eine KVP-Methode auf der Metaebene bewegt, ist ein KVP-Tool stärker der praktischen Umsetzung verpflichtet. KVP-Tools fungieren für den KVP als Werkzeuge, die konkreten Einsatz im Betrieb finden. Sie veranschaulichen bspw. Ursachen und Wirkung grafisch, was die Relevanz von Prozessmodellierung als eine der wichtigsten Methoden des Qualitätsmanagements unterstreicht.
Wichtige KVP-Instrumente sind u. a.:
- FMEA-Technik: Nutzt die drei Schritte Problemidentifizierung, Risikobewertung, Lösungsfindung und steht für „Failure Mode and Effects Analysis“ bzw. „Fehler-, Möglichkeits- und Einflussanalyse“
- 5S-Methode: Will die Effizienz am individuellen Arbeitsplatz erhöhen, indem Kräfte und Material nicht verschwendet werden; die fünf S stehen für Sortieren, Simplifizieren, Säubern, Standardisieren und Selbstdisziplin und wollen an Schreibtisch oder Werkbank gelebt werden
- Ishikawa-Diagramm: Bildet Ursache und Wirkung eines Problems oder Fehlers grafisch ab und visualisiert so die Zusammenhänge
PDCA – der Standard im QM – Schritt für Schritt erklärt
Der PDCA-Zyklus gilt völlig zu Recht als der Klassiker der KVP-Methoden, denn durch den zyklischen Verlauf ist die konstante Verbesserung vorprogrammiert. Wenn Sie PDCA nutzen, gehen Sie so vor:
- Plan: Zunächst müssen Ziele festgelegt und der Weg dorthin geplant werden. Hierbei hilft das Ishikawa-Diagramm, denn es veranschaulicht die Faktoren, die auf ein anvisiertes Ziel Einfluss haben.
- Do: Jetzt geht es an die Umsetzung der erforderlichen Handlungsschritte. Je nachdem, wie kleinteilig Sie hierbei werden möchten, ist die 5S-Methode hilfreich, indem bis zum einzelnen Arbeitsplatz optimiert wird.
- Check: Haben die Massnahmen Wirkung gezeigt? Das erfahren Sie mit einer sorgfältigen Überprüfung und Analyse eventueller Fehlerquellen. Hierbei leistet die FMEA-Technik gute Dienste.
- Act: Sind die Fehler identifiziert, können Sie nachbessern.
Diese vier Schritte zeigen Ihnen, dass es kein Hexenwerk ist, einen KVP einzuführen – Sie müssen nur loslegen und – falls noch nicht geschehen – ein wirksames Massnahmenmanagement einführen.
Ansatz mit System: KVP-Methoden machen Optimierung greifbar
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess wirkt auf den ersten Blick oft hochkomplex und einschüchternd auf Unternehmen. Wo starten? Die Frage, wo man überhaupt anfangen soll, ist mit KVP-Methoden deutlich leichter zu beantworten. Sie machen die stetige Optimierung umsetzbar und geben praktische Anleitung.
Wenn Sie Ihrem Qualitätsmanagement mit digitalisierten KVP-Methoden auf die Sprünge helfen wollen, sind wir gern für Sie da. Wir beraten Sie umfassend, was unser QM-Pilot dabei für Sie tun kann.